Was ist Fluorid in Zahnpasta?
Fluorid ist ein natürlicherweise in der Erdkruste vorkommendes, weit verbreitetes Mineral. Manche Lebensmittel und Wässer enthalten natürlicher Weise Fluorid.
In den 1930er Jahren fanden Forscher heraus, dass sich durch Fluorid im Trinkwasser die Kariesentstehung verringern lässt. In den 1950er und 60er Jahren zeigte sich, dass durch Zugabe von Fluorid zu Zahnpasten ein ausgezeichneter Schutz vor Karies erreicht werden kann.
Wie wirkt Fluorid?
Fluorid beugt Karies auf dreifache Weise vor:
Nachdem die Zähne in die Mundhöhle durchgebrochen sind, beginnt eine Phase der so genannten Schmelzreife, in der Verunreinigungen in der Mineralstruktur des Zahnschmelzes durch Mineralien aus dem Speichel ausgetauscht werden. Damit wird der Zahnschmelz stabiler und resistenter gegenüber bakteriellen Säureangriffen aus dem Zahnbelag. Gleichzeitig werden bei Anwesenheit von Fluorid-Ionen diese ebenso in die Mineralstruktur eingebaut und machen den Zahnschmelz dadurch noch stabiler gegenüber Säureangriffen; d.h. Fluorid trägt zur Härtung des Zahnschmelzes bei.
Immer dann, wenn Bakterien im Zahnbelag mit Hilfe von Zucker und anderen Kohlenhydraten bakterielle Säuren produzieren, werden dem Zahn Mineralsalze entzogen. Durch die tägliche Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta wird ein Fluorid-Depot auf der Zahnoberfläche angelegt, welches den Mineralverlust durch die Säureattacken der Bakterien effektiv verhindert. Leider wird dabei das Fluoriddepot aufgebraucht und muss immer wieder erneuert werden.
Ausserdem kann Fluorid diesen Mineralverlust wieder mithilfe von Kalzium- und Phosphat-Ionen aus dem Speichel kompensieren. Es intensiviert den natürlichen Remineralisierungsprozess des Speichels. Mithilfe von Fluoriden geschieht dieser Prozess auch bei erhöhtem Kariesrisiko.
Obwohl wir heutzutage viel mehr Zucker konsumieren, konnten wir mit der Hilfe von fluoridhaltigen Zahnpasten in den letzten Jahrzehnten die Verbreitung von Karies so weit reduzieren, dass die meisten Kinder ohne Löcher aufwachsen und ältere Menschen mit einem kompletten Gebiss alt werden können. Mit unseren neuen Technologien und einer konsequenten Mundhygiene hoffen wir, dass wir irgendwann in einer Welt ohne Karies leben werden.
Zahnpasta mit oder ohne Fluorid?
Warum enthält Zahnpasta Fluorid? Fluoride untersützen die Remineralisierung der Zähne. Darüber hinaus bilden sie eine Schutzschicht aus Kalziumfluorid auf den Zähnen, durch die Säuren bereits wenn sie entstehen, neutralisiert werden. Der Zahnschmelz bleibt so intakt und verliert keine Mineralien.
Ist Fluorid schädlich für Kinder?
In bestimmten Mengen ist Fluorid für die Zahngesundheit und die Entwicklung der Zähne bei Kindern sogar unverzichtbar. Kommt es jedoch zu einer übermässigen Fluoridaufnahme, kann die Folge eine Fluorose sein, die sich durch weissliche und manchmal auch bräunlich-gelbe Flecken auf den Zähnen äussert. Um Kindern die geeignete Menge an Fluorid zukommen zu lassen, achten Sie beim Kauf einer Kinderzahnpasta darauf, dass diese eine kindgerechte Fluoridkonzentration aufweist.
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